Esther – 114

Esther – 114

Die Nacht mit Eric war wunderschön und ich fühlte mich so geborgen, als ich in der Früh in seinen Armen aufwachte. Blinzelnd öffnete ich die Augen und erkannte, dass Eric mich ansah.

„Guten Morgen“, murmelte ich.

„Weißt du eigentlich, wie schön du bist?“, fragte er und das tiefe Timbre seiner Stimme sandte mir eine Gänsehaut über den Körper.

„Nein, das hast du mir noch nie gesagt.“

„Lügnerin.“

Ich grinste und kuschelte mich noch näher an Eric. Dabei dachte ich kurz an das, was alles passiert war, der Besuch beim Frauenarzt, meine bodenlose Enttäuschung und dann das Essen bei dem Italiener, nach dem ich keine Zweifel mehr hatte, dass Eric es ernst mit mir meinte.

Aber er machte mich verrückt, denn er schaffte es, dass ich in einem Moment tieftraurig und im nächsten der glücklichste Mensch auf der Welt war.

Eric strich mir sanft eine Haarsträhne aus der Stirn und ich spürte seine harten Bauchmuskeln, die sich bei der Bewegung zusammenzogen.

„Ist dir schlecht?“, fragte er.

„Sehe ich aus, als ob mir schlecht wäre?“, fragte ich irritiert zurück.

„Nein, ganz und gar nicht. Ich wollte nur wissen, ob du gleich wieder aus dem Bett springst, oder wir hier noch etwas Zeit verbringen können.“

„Bist du denn noch müde?“

Er küsste mich auf die Schulter. „Nein“, sagte er sexy und dieses einzige Wort führte dazu, dass die Schmetterlinge in meinen Bauch tanzten.

Doch im nächsten Moment seufzte ich. „Ich muss leider zur Uni.“

„Kannst du dort nicht später hingehen?“ Seine Stimme klang verführerisch und es fehlte nicht viel, dass ich ihr nachgegeben hätte. Doch ich musste stark bleiben.

„Ich möchte jetzt noch so viel mitnehmen wie möglich. Immerhin weiß ich nicht, wie die nächsten Monate ablaufen werden und … ich möchte mein Studium nicht aufgeben.“

Eric richtete sich im Bett auf. „Glaubst du denn, dass ich das will?“

„Nein, so meinte ich das nicht, ich will einfach nur … ich mache mir Sorgen, wie das so wird. Ich will schließlich auch mit dem Baby noch immer Anwältin werden.“

„Esther, wir bekommen das hin.“

„Wirklich?“, fragte ich und fühlte mich schon bei dem Gedanken an ein Baby und die Uni total überfordert.

„Wirklich“, versicherte er mir. „Wir ziehen das durch. Schritt für Schritt. Auch wenn sich dein Studium etwas verzögert, wirst du es machen. Du kannst doch nicht anders.“

Ich lächelte und Eric strich mir sanft über den Arm. „Deswegen kannst du heute auch ruhig einmal eine Vorlesung verpassen“, meinte er rau und meine Standhaftigkeit begann zu wackeln.

„Das ist gemein. Du verführst mich.“

Er beugte sich über mich. „Das will ich doch hoffen.“ Und dann küsste er mich, während seine Hände meinen Körper entlangglitten und den letzten Rest meines Ehrgeizes auflösten.

 

„Jetzt bin ich aber wirklich spät dran“, seufzte ich, als ich aus der Dusche zurückkam und schnell in meine Jeans schlüpfte.

Eric lag im Bett und streckte den Arm nach mir aus. „Wenn du schon spät dran bist, ist es doch sowieso schon egal. Komm zurück ins Bett, Esther.“

Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann wirklich nicht“, sagte ich, während ich mir einen Pullover überzog. „Musst du nicht auch irgendetwas tun? Eine Bandprobe? Ein Interview?“

Eric schob sich ein Kissen unter seinen Kopf. „Ich habe heute frei. Soll ich dich später von der Uni abholen?“

„Damit meine Kommilitonen wieder ausrasten?“

„Damit ich dich sehen kann“, sagte er und ich merkte, dass er noch immer etwas Sorge hatte, das zwischen uns nicht alles okay war.

„Wenn du unbedingt willst.“

Er grinste, doch dann fiel sein Grinsen in sich zusammen, als das Telefon klingelte.

„Was ist los?“

Sein Gesicht verfinsterte sich. „Es ist meine Mutter.“

4 thoughts on “Esther – 114

  1. Wetten die Ruf wegen dem Besuch von Jake an ? ich hoffe so das es mit denn beiden klappt und sie glücklich werden das hätten beide verdient ?❤️

Schreibe einen Kommentar zu Trixi Breyer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top