Esther – 123

Esther – 123

„Patentante?“, hauchte Flo und schlug sich die Hand vor den Mund. „Du willst, dass ich die Patentante von deiner kleinen Taubenkacke werde?“

„Bitte hör auf, mein Baby so zu nennen“, erwiderte ich schmunzelnd, „aber ja, das würde mich sehr glücklich machen.“

„Oh Gott!“, rief Flo und fiel mir um den Hals. „Ja! Ja, ich will!“

Bei ihrer Wortwahl musste ich lachen. „Sag bloß, so hast du auch Chris’ Antrag angenommen?“

Sie rückte wieder ein Stück von mir ab und schmunzelte ebenfalls. „Na ja, so ähnlich war es schon. Nur war da mehr Zunge im Spiel.“

Kichernd schüttelte ich den Kopf. „Ehrlich, Flo – ich muss nicht immer alle Details kennen.“

„Aber so kannst du es dir doch gleich viel besser vorstellen“, erwiderte sie verschmitzt. „Es war absolut magisch. Wir standen gerade an der Bushaltestelle, als so ein Blumenverkäufer vorbei kam. Normalerweise haben die Typen ja immer Rosen dabei, aber dieser hatte – aus welchem Grund auch immer – Lilien.“

„Okay“, sagte ich und nahm noch einen Schluck von meinem Tee.

„Jedenfalls sagte ich zu Chris, dass ich den Duft von Lilien schon immer total mochte und er sagte, er hätte ihn schon immer furchtbar gefunden …“

„… woraufhin ihr beschlossen habt, zu heiraten?“, warf ich fragend ein.

Flo verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. „Willst du jetzt die Geschichte hören, oder nicht?“

„Doch. Ich will“, antwortete ich und grinste, als sie mir einen Klaps auf die Schulter gab.

„Jedenfalls drehte er sich plötzlich um und ging zu dem Blumenverkäufer. Und dann“, Flos Stimme wurde einen Tick höher, „kaufte er ihm alle seine Lilien ab.“

Ich runzelte die Stirn. „Wie viele waren das?“

„Keine Ahnung. Aber sie haben so intensiv gerochen, dass sogar mir davon schlecht wurde“, sagte Flo glückselig. „Und dann sank er mitten an der Bushaltestelle auf die Knie und fragte mich, ob ich seine Frau werden wolle, da er für mich sogar den Geruch von Lilien jeden Tag in seinem Haus ertragen würde.“

„Oh Flo“, flüsterte ich und spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.

Sie beugte sich vor. „Sag mal, heulst du etwa?“

„Das sind die Hormone. Ich bin schließlich schwanger“, gab ich schniefend zurück und sah mich nach einem Taschentuch um. „Pass lieber auf, so etwas passiert schneller, als man denkt.“

„Oh nein, ich werde nicht so schnell ein Baby kriegen“, meinte Flo kopfschüttelnd. „Obwohl – vielleicht sollte ich es mal ausprobieren. Möglicherweise wird mir dann ja auch ein Praktikum bei Sorthys & Clark angeboten.“

 

Die nächsten Stunden redete Flo von nichts anderem als ihrer bevorstehenden Hochzeit und dem phänomenalen Junggesellinnenabschied, den sie geben würde, bis mir irgendwann die Augen zufielen und sie mich mit den Worten verließ, dass ich mich besser ausschlafen sollte, weil wir in den nächsten Wochen Unmengen an Entscheidungen zu treffen hätten – angefangen von dem perfekten Brautkleid, bis zur perfekten Location und der perfekten Torte.

Nachdem sie weg war, schlief ich tatsächlich auf dem Sofa ein und wachte erst wieder auf, als draußen bereits die Abenddämmerung einsetzte. Obwohl ich so viel geschlafen hatte, fühlte ich mich, als hätte mich jemand einmal durch den Fleischwolf gedreht und tastete gähnend nach meinem Telefon, das ich auf lautlos gestellt hatte.

Bei der Anzahl der versäumten Anrufe sackte ein Klumpen in meinen Magen. Drei von Eric und sieben von meinen Eltern.

Rasch schrieb ich Eric eine Nachricht, dass bei mir alles okay war und drücke dann die Rückruftaste für meine Eltern.

Keine fünf Sekunden später meldete sich meine Mutter mit erstickter Stimme. „Esther?“

Sie klang, als ob sie geweint hätte, und ich spürte, wie sich mein Brustkorb zusammenschnürte.

„Mum?“, fragte ich alarmiert. „Was ist denn los?“

Ihr Lieben,
wie es mit Esther und Eric weitergeht, erfahrt ihr schon nächsten Freitag – und nein, wir gewähren euch hier keinen Blick in die Zukunft der beiden 🙂 Was wir euch allerdings verraten können, ist das am 17. Juni der Auftakt unserer neuen Trilogie „13 – Die Bücher der Zeit“ das Licht der Welt erblickt!

Wir freuen uns schon riesig darauf und haben aus diesem Grund ein Riesengewinnspiel ins Leben gerufen. Und zwar verlosen wir noch bis zum 13. Juni ein Paket aus 13 Büchern aus unserer Feder auf Instagram! 

Wenn ihr mitspielen wollt, klickt doch einfach hier. 

Wir drücken Euch allen die Daumen!
Eure Ulli & Carmen alias Rose Snow

3 thoughts on “Esther – 123

  1. Immer diese Kliffhänger… Ihr könnt wahrscheinlich nicht anders, aber es bringt mich immer fast um, da ich wissen will wie es weiter geht?. Aber bei einer guten Geschichte muss das wohl so sein…

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