Eric – 101

Eric – 101

Da stand sie – direkt vor meiner beschissenen Nase – und überstrahlte jeden anderen Menschen auf dem roten Teppich so hell, als wäre sie die verdammte Sonne und wir anderen nur Planeten, die ihr Licht wieder zu ihr zurückwarfen.

Die Eric-Natascha-Rufe ignorierend änderte ich die Richtung und marschierte direkt auf Esther zu, deren wunderschöne braune Augen mich so tief verletzt anblickten, dass es mir das Herz zerriss.

Fuck. Ich war ein Idiot gewesen, Simon zu erlauben, mit ihr hierherzukommen. Ich hätte es sein müssen, mit dem sie über den roten Teppich ging, statt hier abseits zu stehen und das Gefühl zu haben, dass sie nicht zu mir gehörte.

Meine Augen glitten über ihren fantastischen Körper. Das goldene Kleid sah an ihr absolut umwerfend aus und jetzt war mir auch klar, warum die Pressefuzzis sie interviewt hatten, obwohl sie sie nicht kannten.

Weil sie eine verdammte Göttin war.

„Eric!“, hörte ich Natascha durch das Blitzlichtgewitter hindurch schreien und sah kurz in ihre Richtung. Sie wirkte verwirrt und auch ein wenig angepisst, weil ich ihren ausgestreckten Arm ignorierte, aber ich hätte auch eine Einladung bei der Queen und dem Präsidenten zusammen ignoriert, um jetzt bei Esther sein zu können.

„Eric, wo ist deine Band?“ – „Eric, ein Foto!“, schallten die beschissenen Rufe der Fotografen über den roten Teppich, die ich allesamt ignorierte. Endlich hatte ich Esther erreicht und blieb direkt vor ihr stehen. Und fuck, als sie mit ihren wunderschönen braunen Augen zu mir aufsah, ging meine Pumpe so schnell, als wäre sie der verdammte Rockstar. Langsam hob ich ihre Hand an meine Lippen und küsste sanft ihre zarten Fingerknöchel. Sie sog hörbar die Luft ein und das rasche Pochen ihrer Halsschlagader machte mich so an, dass ich am liebsten auf der Stelle mit ihr in den Backstage-Bereich verschwunden wäre.

Stattdessen legte ich meine Hand in ihren Nacken und zog sie einen Schritt auf mich zu, bevor ich den Kopf senkte und sie küsste. Es war dumm und egoistisch, aber nach diesem Scheißtag musste ich ihr einfach nahe sein. Verdammt, ich fühlte mich wie so ein beschissener Junkie auf Entzug – und ich hatte es auch satt, dass sie mich ansah, als wäre es eine Überraschung, dass ich zu ihr und nicht zu Natascha gekommen war.

Als sich unsere Lippen trafen, versteifte sich Esther für einen Moment, doch es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, bis sie ihren Widerstand aufgab und meinen Kuss erwiderte. Ringsum rasteten die Leute völlig aus, aber ich ignorierte die Rufe und das Blitzlichtgewitter, ich ignorierte sie alle, die glaubten, mir sagen zu können, wen ich verdammt nochmal lieben durfte. Als Esther den Kuss schließlich unterbrach, legte ich sanft meine Stirn auf ihre.

„Hey“, flüsterte ich dann nahe ihren Lippen, während die beschissenen Paparazzi ihre beschissenen Bilder schossen.

Dabei setzte auch langsam mein Verstand wieder ein.

Fuck. Es war nicht richtig gewesen, sie so zu überrumpeln, aber ich hatte einfach keine Lust gehabt, so zu tun, als wäre sie meine verdammte Cousine, wenn ich doch nichts weiter wollte, als den Rest meines Lebens …

Whoa. Ich musste echt aufpassen, was ich hier dachte.

„Alles okay?“, fragte Esther und sah mich besorgt an, während meine Pumpe schon wieder einen auf Marathon machte.

Beherrscht atmete ich ein. „Das wollte ich eigentlich dich fragen.“ Dabei ließ ich meine Finger an ihren Armen hinabgleiten und griff nach ihrer Hand, die sich viel zu kalt anfühlte. „Sorry, wenn ich dich eben überrumpelt hab.“

Esther blickte an meiner Schulter vorbei und biss sich auf die Lippen. „Ich bin nicht sicher, ob du dich da nicht eher bei ihr entschuldigen solltest.“

Unwillig drehte ich mich um und erblickte Natascha, die mich böse anfunkelte, bevor sie ihr Gesicht wieder nach vorne richtete und wie eine Königin weiter über den roten Teppich schwebte. In dem Moment kam die stark geschminkte Journalistin in dem engen weißen Kostüm auf uns zu und lächelte mich mit ihren knallroten Lippen breit an.

„Melissa Donaway, von GlamSociety!“, hauchte sie atemlos. „Ist es okay, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stelle?“

2 thoughts on “Eric – 101

  1. Nein verdammt, es ist nicht okay! Lass den beiden bitte ihre ruhe! Sie haben es verdient. Und ich finde sie sooo schön.!!☆♡☆♡♡♡☆♡

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